Konzept

Vorbemerkung

Dieses Konzept beschreibt die gegenwärtige Situation sowie die pädagogische Arbeit im Kinderhaus Kunterbunt. Das Konzept soll nicht als starres System verstanden werden; vielmehr soll die Diskussion darüber immer wieder dazu anregen, über Veränderungen nachzudenken.

Das Kinderhaus stellt sich vor

Träger:
Das Kinderhaus Kunterbunt e.V. ist eine Elterninitiative. Deshalb ist der Träger ein Elternverein, dem alle Eltern angehören, deren Kinder im Kinderhaus betreut werden. Der Verein besteht seit 1982; der Vorstand arbeitet mit seinen maximal sechs Mitgliedern in den Bereichen Finanzen, Personal und Öffentlichkeitsarbeit.

Lage:
Der Elternverein hat für das Kinderhaus die untere Etage des Hauses Frankfurter Straße 24 in Wetzlar gemietet, das aus der Gründerzeit stammt und unter Denkmalschutz steht. Es steht in einer Wohngegend am Rand der Kernstadt; in nächster Nähe sind zwei Schulen, deren Parkplätze mitbenutzt werden können.
Die Altstadt ist ca. zehn Minuten Fußweg entfernt. Direkt neben dem Kinderhaus ist ein öffentlicher Spielplatz. In gut erreichbarer Nähe sind einige Grünanlagen (Rosengärtchen, Ilmenau-Anlage) sowie ein zusammenhängendes Waldgebiet hinter dem Naturschutzzentrum Hessen. Da vor der Haustür eine Bushaltestelle ist, lassen sich auch andere Orte in der Stadt gut erreichen.

Soziales Umfeld:
Das Kinderhaus hat keinen klassischen Einzugsbereich, da es sich als Elterninitiative über das Interesse der Eltern an einer Mitbestimmung bei der Erziehung ihrer Kinder definiert. Die Kinder kommen somit aus Familien, die den Kindergartenalltag mitgestalten wollen, die Kontakten mit den anderen Familien und dem Team aufgeschlossen gegenüber stehen und die zur Mitarbeit im Elternverein bereit sind. So kommen nicht alle Kinder aus dem Kerngebiet der Stadt, einige kommen trotz längerer Wege aus dem ländlichen Umfeld.

Räume und Außengelände:
Die Kinder 'bewohnen' mit dem Team eine Fünf-Zimmer-Küche-Bad-Wohnung mit großem Flur, der als Spielraum mit genutzt wird. Drei Zimmer sind als Spielzimmer eingerichtet: ein Toberaum, ein Bastelzimmer und ein Spielzimmer mit Kuschel- und Puppenecke. Die Aufteilung des Spielraumes auf drei Zimmer bietet die Möglichkeit, kleinere Gruppen zu bilden oder lärmende von konzentriert spielenden Kindern zu trennen. Das Esszimmer wird bis auf wenige Ausnahmen nur für die Mahlzeiten genutzt. Es ist mit drei kindgerechten Gruppentischen möbliert, die aber auch bei besonderen Anlässen zu einem großen Rund zusammengestellt werden können. Das Büro ist multifunktional: neben einem Büro-Arbeitsplatz steht hier der Computer und der Raum beherbergt die Bibliothek des Kinderhauses. Das Bad ist kindgerecht ausgestattet mit zwei Kindertoiletten, Waschbecken auf Kinderhöhe und einer Dusche.

Hinter dem Haus liegt ein großer Garten, mit viel altem Baum- und Buschbestand. Von den speziellen Spielmöglichkeiten wird von den Kindern vor allem der große Sandkasten geliebt, der an drei Seiten mit Sitzbänken ausgestattet ist. In diesem Sandkasten endet eine breite Rutsche, die über einen Kletterberg erreicht werden kann. Um den Gleichgewichtssinn der Kinder anzuregen gibt es zwei Schaukeln und ein Federtier sowie Tonnen und Kegel. Im Sommer können die Kinder einen Swimmingpool nutzen. Bei heißem Wetter wird der Sandkasten in eine Schlammgrube verwandelt, wo dann gebuddelt und modelliert werden kann.
Sandspielzeug, Dreiräder und Bobbycars stehen hier immer zur Verfügung.

Struktur der Kindergruppe:
Das Kinderhaus hat nur eine Gruppe. Diese ist geschlechts- und altersgemischt bestehend aus Kindern zwischen eineinhalb und sechs Jahren. Die Struktur ist immer abhängig von der Aufnahme der Familien in den Verein.

Das pädagogische Team:
Das pädagogische Team setzt sich zusammen aus zwei festangestellten Erzieherinnen, eine davon leitet das Kinderhaus, zwei pädagogisch ausgebildeten Teilzeitkräften zur Aushilfe, einer Praktikantin und einem Freiwilligen im Bundesfreiwilligendienst. Die Erzieherinnen sind zuständig für die pädagogische Arbeit mit den Kindern. Der/die Freiwillige übernimmt die hausmeisterlichen Tätigkeiten in Haus und Garten sowie die Zubereitung der von den Eltern gekochten Speisen.

Oft und gern betreut das Kinderhaus auch Praktikanten/Praktikantinnen, die nur für kurze Zeit einen Ausbildungsplatz suchen. So kommen regelmäßig Schulpraktikanten für drei Wochen und Studenten der Erziehungswissenschaften für drei Monate ins Kinderhaus.

Die Kinder sind dadurch daran gewöhnt, dass das Team gelegentlich vergrößert ist und nehmen schnell und gern den Kontakt zu diesen Erwachsenen auf und lassen sie zu weiteren Bezugspersonen werden.

Elternarbeit:
Die Leiterin arbeitet eng mit dem Vorstand des Elternvereins zusammen, der den organisatorischen Rahmen der Kinderbetreuung sichert. Alle Eltern übernehmen darüber hinaus weitere Dienste: tägliches Kochen in drei-wöchigem Turnus, Renovierungsarbeiten, Organisation und Mitarbeit bei öffentlichen Auftritten des Kinderhauses und die Mitgestaltung von Ausflügen.

Tägliche Öfnungszeiten:
Das Kinderhaus öffnet um 7:30 Uhr. Bis 9:00 Uhr sollen alle Kinder im Kinderhaus sein, weil dann das gemeinsame Tagesprogramm beginnt. Das Kinderhaus schließt um 16:00 Uhr und in der Regel können die Kinder ab 13:15 Uhr abgeholt werden.

Ferien:
Die Ferien orientieren sich zwar an den hessischen Schulferien, werden von der Eltergemeinschaft aber individuell definiert. Sie betragen im Sommer zwei bis drei Wochen, in den Weihnachtsferien eine Woche und in den Osterferien eine Woche.